Mein neustes Projekt ist dem Kunstpreis gewidmet. Die Vorgaben dafür sind sehr frei - ein zeitgenössisch-bildendes Kunstwerk.

Nach langem hin und her überlegen, welche Leinwandgröße geeignet ist und welches Motiv ich wählen soll (dabei hat meine Mama das ausschlaggebende Telefonat mit mir geführt) habe ich mich entschieden, das Mädchen auf der Blumenwiese auf eine große Leinwand zu bringen. Ich musste mir noch neue Farbe zulegen, denn die Alte hätte nicht mal die Hälfte des Werkes bedecken können. 

Die Anfänge waren etwas erschwert, da ich noch gar nicht auf ein quadratisches Format gemalt habe. Dadruch war zuerst die Anordnung von Himmel zu der Bodenlandschaft auf halb-halb. Nach einigem Nachjustieren und wütendem Übermalen, habe ich es doch auf die 2/3 Aufteilung gebracht.

Die blau-graue Fläche kann verschieden interpretiert werden. Manche sehen es als Gewitterwolken, andere als sehr weit entfernte Berge. Der Fantasie ist keine Grenzen gesetzt.

Die Wiese ist in den verschiedensten Grünnuancen gewählt - mit tatkräftiger Unterstützung meiner Mitbewohnerin. Als der Hintergrund fertig war, bin ich sehr baff gewesen, wie schön allein die Grünnuancnen wirken und kann/will erstmal nicht weiter malen. 

Mal sehen, ob ich mich traue es weiter zu verfolgen!

Nach langem trocknen und etwas zögern, habe ich mich dann doch aufgerafft, um weiter zu machen. 

Die nächste Hürde war das Mädchen mit einem roten Kleid in die Mitte zu setzen. Zumal die Acrylfarbe beim trocken immer nach dunkelt und dadurch das Ergebnis erstmal ernüchternd aussieht.

Das Kleid hat mich zwar einige Zeit gekostet, aber final bin ich sehr zufrieden damit. Die Plastizität kommt gut heraus und die vielen verschiedenen Farben und Farbnuancen passen gut zusammen. 

Die Sitzposition soll etwas dynamik rein bringen, deswegen die schräge Schulterstellung.

Auch soll diese Position eine Entspannt- und Gelassenheit ausdrücken.

Mit der Blumenhecke habe ich angefangen, mich aber schnell für etwas anderes entschieden. (sh. nächstes Bild)

Als letzter (sehr langwieriger) Schritt ging es noch darum, die Details einzufügen. 

Die Hecke hat eine kleine Umstrukturierung erfahren und die Wiese und hintere Hecke viele farbenfrohe Blumen. Im Vordergrund wachsen rosarote Rosen in leuchtenden Farben. Über eine Hummel, die herum fliegt, habe ich auch nachgedacht, allerdings wäre das etwas zu kitschig geworden.

Zu meiner eigenen Verwunderung ist sogar meine Unterschrift recht gut gelungen (meistens zerstöre ich damit meine Werke).

Insgesamt bin ich ziemlich zufrieden. Der Himmel, der eine Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt mit dem Gegensatz zur grünen Wald und Wiesen Landschaft harmoniert unglaublich gut. Mir war auch wichtig, dass nichts perfektioniert ist und dadruch seinen Charme behält, die in den sozialen Netzwerken so oft fehlt. Das Bild soll zum wohlfühlen und Seele baumeln lassen einladen.

Zusammengerechnet habe ich ungefähr 11 Stunden daran gearbeitet, auf verschiedene Tage verteilt. Meine Nerven habe ich auch öfter verloren (sehr zum Leidwesen meiner Mitbewohner), aber: trust the process!

Jetzt heißt es nur noch Daumen drücken, ob das die Jury auch so sieht!