Madeleine-Sophie Winkler • 26. Oktober 2021

Garten Eden

07.10.2021

Nachdem meine Mama das Werk "Überrraschungsstrauß" in einen anderen Raum verlagert hatte, kam die fordernde Bitte ein größeres für ihr Büro anzufertigen. Nach einigem Fluchen und Verwünschen dieser großen Leinwände begann ich.  Die Ursprungsidee war ihr Schulgebäude zu malen - in einem eher expressionistischen Stil. 


Zugegeben das war kein guter Start und ich konnte das Bild vier Tage nicht weiter malen. Als mein liebster auch noch meinte, dass es aussieht wie ein Killerroboter musste ich was tun.


11.10.2021

Das Bild hat wirklich einen radikalen Kurswechsel nötig gehabt. Also habe ich überlegt: was kann ich denn am besten. Ganz klar, Blumen und Wiesen (wie schon auf allen anderen Werken erkennbar).


Also wurde auf die Palette ein sehr großer Haufen grüner Farbe angemischt und auf die Leinwand gebracht. Das Glasdach der eigentlich angedachten Schule wurde zum Pavillion. Und damit der braune Striche irgendeinen Sinn hatte, wurde daraus dann ein kleiner Zaun. 


Mir gefällt, dass das Bild eine Art "Die Natur holt sich alles zurück" Phase hat, indem einfach alles zuwächst und später zu einem schönen Garten wird.

Grün, Hintergrund, Landschaft

Mit vielen weiteren Haufen Farbe ist langsam die Basis der Wiese entstanden. Die vielen kleinen Striche haben mich wirklich Nerven und meinen Verstand gekostet. Denn wenn ich mit der linken Seite fertig war, viel mit auf, dass die gesamte rechte Seite noch weiß ist und Farbe braucht. 


Bei diesem Schritt könnte ich auch mal den dunklen Fleck in der rechten oberen Ecke erklären: Bei dem Versuch das Schulgebäude zu malen (was ich anfangs noch auf dem Boden und nicht auf der Staffelei gemalt habe) viel mir der Pinsel runter.  Natürlich wäre er normalerweise auf dem Boden gelandet, aber durch mein gekonntes Auffangmanöver ist er sicher auf der Leinwand gelandet.


14.10.2021

Danach ging es daran, das Gras deutlicher werden zu lassen. Damit das Bild nicht langweilig wird brauchte es eine leichte Diagonale in der linken Ecke. Sonst würde es durch die leicht schräg verlaufende Linie, die man noch von dem "Schulgebäude" sehen kann, nach rechts kippen und sehr unruhig wirken. 


Auch die Bäume und Büsche im Hintergrund bekamen mehr facetten von grün, gelb und blau Tönen. Die Wiese auf der linken Seite sollte leichte Hügel haben, die ich durch Schattierungen herausgehoben habe.


Am nächsten Tag musste die rechte Seite herhalten. Auch diese Seite hat leichte Hügel und Büsche auf der Wiese bekommen. Danach begann ich, im Hintergrund die Lilafarbigen Büsche zu platzieren. 

Auch die Balken des Pavilions brauchten eine Hell-Dunkel Schattierung. Diese habe ich mit gelb aufgehellt, damit das Bild nicht kalt wirkt.


Daraufhin haben die ersten Blumen ihren Platz gefunden. Dadurch, dass die Acrylfarbe sehr abdunkelt, habe ich sehr viele Schichten gebraucht, damit sie so leuchten. Die roten Rosen gefallen mir besonders gut, da sie mir ziemlich detailgetreu gelungen sind. Aber auch die weißen Rosen stechen schön heraus.

21.10.2021

Eine Woche später, ich habe einfach eine kurze Pause davon gebraucht, machte ich mich an die restlichen Details. 


Der Garten hat natürlich noch weitaus mehr Blumen gebraucht. Dazu zählt der große lila-rosa Busch und die großem gelben Sonnenblumen weiter im Hintergrund. Auch die kleinen Blümchen auf der Wiese runden den Gesamteindruck ab. So ist keine Stelle im Bild leer und trotzdem nichts überfüllt. 


Auf die Hortensien in der rechten Bildecke brachte mich ein guter Freund. Ich war am Anfang etwas skeptisch, allerdings bin ich begeistert davon, wie sie wirken. Sie geben dem Bild eine gewisse Spannung und einen Eyecatcher. 


Da das Bild für meine Mama ist, habe ich zwei kleine Details eingebaut, die sie hoffentlich erkennen wird. Hinter dem rosa Busch und hinter den gelben Blumen ragt jeweils eine Hunderute heraus. Sie sind eine Anspielung auf unsere beiden Hunde, die wir vergöttern. Mal sehen ob sie es erkennen wird!

Der dunkle Felck hat mir noch große Probleme bereitet. Zuerst sollte ein Vogel daraus werden. Bedauerlicherweise sah er eher aus wie ein abstürtzender Piguin, also musste ich versuchen ihn zu übermalen. Bei meinem Glück kam, als ich hellblau anmischen wollte, unbemerkt gelb mit auf den Pinsel. Also wurde mein Fleck auch leicht gelb. Die für mich einzige Lösung war also eine Sonne darauf zu platzieren.


Wie auf jedem Bild habe ich hinten auf die Leinwand einen kleinen Spruch geschrieben. Mal sehen wann er diesmal entdeckt wird :)


Garten; Acryl; Blumen; Gemälde

Größe: 115cm x 80cm; Farbe: Acryl, (weiss, gelb, magenta, blau); Pinsel: DaVinci; Idee: eigene Inspiration

von Madeleine-Sophie Winkler 12. Mai 2025
von Madeleine-Sophie Winkler 11. April 2025
von Madeleine-Sophie Winkler 27. Februar 2025
von Madeleine-Sophie Winkler 27. Februar 2025
Meine neue Bilderserie - doch etwas ganz anderes als meine bisherigen Werke. Nicht nur die Motive haben sich verändert, auch mein Malstil hat sich weiterentwickelt. Aber beginnen wir vorne: Ich studiere nun Kunst im Hauptfach, das hat zur Folge, dass ich fast durchgängig künstlerisch aktiv bin. Sei es in einem Seminar, als Vor- oder Nacharbeit dafür oder für Tutorien wie das Aktzeichnen. Kunstaustellungen stehen öfter auf meinem Programm. Nicht zuletzt die Auststellung von Hans-Jürgen Schreckling - einem sehr begnadetem Maler! Von ihm wurde ich inspiriert, meinen Malstil auszubauen. Die Pinselstriche noch bewusster stehen lassen, die Farben leuchtender und zahlreicher. Das Ergebnis kann ich, wie ich finde, sehen lassen. Meine Intention ist schon immer das Ästhetische und Schöne. Das liegt natürlich im Auge des Betrachters, aber ich möchte Freude und Wohlbefinden bei den Betrachter auslösen. Die ganze Sache weitergedacht möchte ich sie auch zum schmunzeln oder sogar zum lachen bringen. Nichts ist dafür geeigneter als Komische Kunst . Für diese Bilderserie habe ich mich an Verwechslungen bedient. Das erste war inspiriert von dem nachwachsenden Lauch meiner Freundin - Lauch mit Bart und Bart mit Lauch. Die anderen folgten aus weiteren spontanen Gedanken und dem Austausch mit anderen. Diese Serie werde ich wohl noch eine Weile weiterverfolgen. Wenn du eine Idee hast, zöger nicht sie mir zu schreiben, ich werde sie versuchen umzusetzen!
von Madeleine-Sophie Winkler 18. Dezember 2024
von Madeleine-Sophie Winkler 11. November 2024
Am 09.11.2024 fand eine Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht in der Synagoge Arnstein statt. Organisiert wurde diese von der VHS Arnstein in Zusammenarbeit mit der Mittelschule Arnstein. Begleitet wurde der Abend von der Musikschule Arnstein. Rahmenthema dieser Veranstaltung war das Buch "Die verbrannten Dichter: Lebensgeschichten und Dokumente" von Jürgen Serke. Serke zeichnete die Lebensgeschichten jener exilierten Schriftsteller und Schriftstellerinnen nach, deren Werke von den Nationalsozialisten verbrannt wurden. Aus diesem Buch wurden verschiedene Gedichte und Auszüge von den Schülerinnen und Schülern der Mittelschule vorgetragen. Dabei haben sich die Schülerinnen und Schüler große Mühe gegeben. Man merkte gleich, dass sie im Vorfeld fleißig geübt hatten und voll bei der Sache waren. Die Vorstellung der einzelnen Autoren und deren Lebensgeschichten übernahmen engagierte Erwachsene. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch Musikstücke der Musikschule nach jedem Autor bzw. Gedicht. Die Schülerinnen und Schüler verzauberten die Gäste mit den verschiedensten Instrumenten - Gitarre, Flügel, Kontrabass oder Gesang. __________________________ Meine Rolle war dabei die künstlerische Begleitung des Abends. Dafür habe ich zwei Werke angefertigt. Die Ladenstraße auf Leinwand mit dem Titel "Kristallnacht" sowie den Spiegel. Hervorheben möchte ich die Spiegelscherben auf dem Bordstein des Leinwandbildes, die Metallicfarbe in Silbergrau, die dem Bild einen kalten Glanz verleiht sowie die Sterne am Himmel, die stellvertretend für die Verstorbenen dieser Nacht stehen. Den Spiegel habe ich bewusst zerstört, geraspelt, geschliffen, angezündet, bemalt und geklebt, um die Zerstörung symbolisch spürbar zu machen. Eine ausführliche Werkbeschreibung findet ihr beim Button. Ich danke allen, die diesen wunderbaren Abend möglich gemacht haben. Vielen Dank für euren Besuch und bis bald!
von Madeleine-Sophie Winkler 13. Juni 2024
Ein neues Projekt! Statt lernen natürlich. Das ist bei mir ein bewährtes Prinzip. Bereits letztes Jahr habe ich meine Ausstellung in mitten meiner fachlichen Abschlussprüfungen hochgezogen. Das fande ich für mein erstes Staatsexamen ein bisschen heftig, dennoch zeichne und male ich in letzter Zeit wieder sehr viel. Die Inspiration dazu hatte ich von Instagram. Nur habe ich statt einem Blumenladen einen Buchladen daraus gemacht. Herauszufinden wie das Aufklappen am besten funktioniert war schwieriger als ich dachte. Es hat mich ein paar Prototypen gebraucht, bis ich es so hatte, wie es mir gefällt. Auch die Vorzeichnung hatte seine Tücken. Ich musste genau überlegen, was man durch das "Fenster" sehen soll oder welche Motive an einer geschlossenen Wand sein sollen. Meine erste Vorzeichnung habe ich durch das Einschneiden der Fenster direkt kaputt gemacht. Daher dann doch die Improvisation. Koloriert habe ich dann alles mit einer Mischtechnik aus Aquarellfarben und Buntstiften. Dafür war meine Geduld gefragt, die bekanntlich nicht sonderlich gut ausgeprägt ist. Dennoch bin ich mit dem Endergebnis sehr zufrieden. Das Gold habe ich am Ende noch punktuell auf Anraten meiner MB aufgemalt. Es verleiht dem Laden einen gewissen Glanz. Mit diesem Stil habe ich noch ein paar andere Ideen. Seid gespannt!
von Madeleine-Sophie Winkler 3. März 2024
Am 25. Februar 2024 fand der erste VHS-Kurs Zeichengrundlagen von Madeleine-Sophie Winkler statt, der den Teilnehmern die Grundlagen der Zeichenkunst vermittelte. Die Kursteilnehmer waren eine bunte Mischung aus Erwachsenen jeden Alters und Jugendlichen. Der Kurs begann mit einer spontanen Übung zur Linienführung. Weiter ging es zu den verschiedenen Arbeitsgeräten, wie Bleistift oder Kohle, und entwickelte sich zu fortgeschritteneren Themen wie Perspektive und Schattierung. Diese wurde exemplarisch an verschiedenen Gefäßen mithilfe von Ellipsen geübt. Die Kursatmosphäre war geprägt von konzentrierter Arbeit und dem angeregten Austausch von Kenntnissen und Erfahrungen unter den Teilnehmern. Frau Winkler stand den Kursteilnehmern dabei unterstützend zur Seite und bot individuelle Anleitung, um den Lernfortschritt zu fördern. So blieb kaum eine Frage unbeantwortet. Am Ende des Tages konnten die Teilnehmer stolz auf verschiedene Zeichnungen in Arbeitsheftchen und freieren Bildern, sowie einer Abschlussarbeit zurückblicken, die ihre Fortschritte während des Grundlagenkurses widerspiegelten. Bei der Abschlussarbeit konnte jeder individuell das Motiv, die Schraffurart und das Arbeitsgerät auswählen. Diese wurden im Anschluss gemeinsam betrachtet und sich darüber ausgetauscht. So konnten die Teilnehmer auch untereinander Tipps und Tricks weitergeben. Besonderer Dank geht hierbei an Frau Dr. Ruppert von der VHS Karlstadt, die maßgeblich an der Kursplanung beteiligt war, sowie Frau Morgenstern von der VHS Arnstein für Ihre liebenswürdige Unterstützung. (So auch in der Zeitung zu lesen :D)
von Madeleine-Sophie Winkler 8. Februar 2024
Dieses Bild hatte den längesten und aufwendigsten Planungsprozess. Das Motiv stammt aus einem Besuch in der Therme mit meiner Schwester. Folglich in Anlehnung auf eine wahre Szene! Der Prozess beinhaltet: Kompositionsskizzen (Wie liegt das Motiv im Format?) Formatskizzen (Welches Format wähle ich?) Motivstudien (Wie sehen die Frauen aus?) Hell-/Dunkelskizzen (Wo liegen die Helligkeiten/Dunkelheiten?) Farbskizzen (Welche Farben wähle ich?) Diese Skizzen findest du alle unten. Viel Spaß!
von Madeleine-Sophie Winkler 7. Januar 2024
Meine erste Ausstellung im Oktober 2023 in der alten Synagoge Arnstein war ein voller Erfolg für mich. Viele Stunden harter Arbeit, sei es das Erstellen der Arbeiten oder die Planung, haben sich vollkommen ausgezahlt. Ich bin überwältigt. So viele liebe Menschen, die mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben, so viele tolle Besucher und bereichernde Gespräche. Auch an dieser Stelle nochmal meinen Dank an jeden, der dabei war. Die Vernissage startete am 29.09.2023 ca. 18 Uhr mit einem Sektempfang und vielen Begrüßungen. Auch manche Überraschungsgäste waren dabei. Danach stellte ich jedes meiner Bilder vor und erklärte Besonderheiten oder kleine Anekdoten. Musikalisch untermalt wurde alles von Live-Musik von Andre Günther an der Trompete. Es war für mich sehr aufregend und beeindruckend. Natürlich hatte ich meine Rede lange vorbereitet, aber das hatte ich ziemlich schnell über den Haufen geworfen (1:1 ist eben nirgends mein Stil höhö). Es hat sich angefühlt, wie in einem Traum und bis heute kann ich dieses Ereignis nicht ganz fassen. Ich freue mich tierisch auf viele Weitere! Mit Stolz kann ich sagen, dass alle zehn Bilder, sowie die kleinen Fotos als Andenken für Zuhause, ausverkauft sind. Auch dafür danke ich herzlich!
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