Madeleine-Sophie Winkler • 25. September 2021

Rynek, Kielce, Polen

20.09.2021

Diesmal ist der Anlass ein sehr sentimentaler. Ich war vor ein paar Wochen mit meinem Freund, der ursprünglich aus Polen kommt, seine Heimat Kielce besuchen. Zugegeben hatte ich ganz schön muffensausen, da ich nicht wusste, was ich dort erwarten würde. 


Allerdings muss ich sagen, das ich geflasht zurück gekommen bin. Ich habe mich in diese Stadt, die Menschen und den Charme wirklich verliebt. Und nachdem ich allen auf den Keks gegangen bin, wie schön ich es dort, gerade auf Rynek, finde, habe ich mich dazu entschlossen es auf Leinwand zu bringen. So wie es mir meine Erinnerung gezeigt hat. 

Meine Idee war, eine Vorabendstimmung zu erzeugen. Kurz vor dem Sonnenuntergang aber noch nicht ganz in der Nacht. Dazu wählte ich den Himmel in in einem petrol blau und einen leichten Verlauf ins hell lila/rosa. Dazu sollten die Lampen schon leuchten. So entsteht die Stimmung, die ich dort so sehr genossen habe.  


Zuerst ist er viel zu dunkel geworden und ich musste mit sehr vielen Schichten Farbe ihn aufhellen. Das Lila war dann zu weit unten und so habe ich final bestimmt 20 Schichten gebraucht um mein Ergebnis  zu erreichen. Zwischendurch musste auch mein Föhn wieder dran glauben - zumal ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin. Wieder einmal musste unser Wohnzimmer dran glauben, aber zum Glück haben sich meine Mitbewohner mittlerweile dran gewöhnt.

Grün, Hintergrund, Landschaft

Die Häuser waren schon ein größeres Drama. Zuerst war ich sehr unkreativ und habe einfach nur zwei große Blöcke hingemalt. Sah dementsprechend grausam aus.

Nach den Dächern und den leichten Fenster und Tür Andeutungen wurden auch schönere Gebäude draus. Das zweite Haus rechts daneben hat einige Farbänderungen erfahren - von hellem türkis über krelles gelb bishin zu dem gelb-beige, das es jetzt ist. 


Auch die Ansicht der Gebäude war ziemlich schwierig, da sie nicht rechtwinklig stehen, sondern eine Abschrägung hatten. Das letzte Haus war dann schon leichter. Es musste zwar mit ein paar Schichten vor grundieren. Danach ging es flott von der Hand. 


21.09.2021

Mit den Details kam auch endlich etwas mehr Leben ins Bild. Dabei war es mir wichtig, kein Element  zu vergessen, aber auch das Werk nicht überfüllt wirken zu lassen. Sie sind also sehr minimalistisch aufgetragen. Auch die Ränder der Leinwand wurden damit versehen. 


Bei den zwei Ecken, die von den alten Blöcken noch raus schaute musste ich dann schon kreativer werden - einmal ein Terassendach und das andere ein Giebel. 


Nach einer unendlich wirkenden Trocknungszeit und einer eben so langen Überwindungszeit, traute ich mich die weißen Schirme anzufangen. Die Schatten dieser habe ich mit lila gestaltet, damit eine Art Komplimentärkontrast zu dem grünen und gelben Haus entsteht und sie dadurch schön rausstechen.


Danach kamen die Terassengeländer. Zwischen Schirm und Geländer sitzen Menschen, die essen, sich unterhalten - eben alles, was man in einem Restaurant so macht. Für mehr Gemütlichkeit hängen an der Brüstung große Blumenkästen mit strahlenden rosaroten Blüten. 


Dazwischen stehen kleine Laternen, die für Licht sorgen - in ihrem strahlendem Gelbton. Auch diese musste ich wieder weiß grundieren, sonst wäre die Farbe zu sehr abgedunkelt. Meine Überlegung ist es, diese Lampen noch zu vergolden. Aber dabei bin ich mir noch nicht ganz sicher. Mal gucken was die Zukunft bringt!


Insgesam spiegelt das Bild ziemlich gut meine Ansicht von Rynek und der Stimmung, die ich an diesem Abend hatte, wieder. Und auch meine Sehnsucht zu diesem Ort. Ich hoffe bald wieder dorthin zurück zu kommen und schwelge solange in der Erinnerung daran. An der Stelle: Sorry an alle, die ich mit Polen schon zugeschmarrt habe! Ihr seid die besten!


Rynek, Kielce, Polen;  Arcyl

Größe: 28x28 cm; Farbe: Acryl, (weiss, gelb, magenta, blau); Pinsel: DaVinci; Idee: eigene Inspiration

von Madeleine-Sophie Winkler 12. Mai 2025
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von Madeleine-Sophie Winkler 27. Februar 2025
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Meine neue Bilderserie - doch etwas ganz anderes als meine bisherigen Werke. Nicht nur die Motive haben sich verändert, auch mein Malstil hat sich weiterentwickelt. Aber beginnen wir vorne: Ich studiere nun Kunst im Hauptfach, das hat zur Folge, dass ich fast durchgängig künstlerisch aktiv bin. Sei es in einem Seminar, als Vor- oder Nacharbeit dafür oder für Tutorien wie das Aktzeichnen. Kunstaustellungen stehen öfter auf meinem Programm. Nicht zuletzt die Auststellung von Hans-Jürgen Schreckling - einem sehr begnadetem Maler! Von ihm wurde ich inspiriert, meinen Malstil auszubauen. Die Pinselstriche noch bewusster stehen lassen, die Farben leuchtender und zahlreicher. Das Ergebnis kann ich, wie ich finde, sehen lassen. Meine Intention ist schon immer das Ästhetische und Schöne. Das liegt natürlich im Auge des Betrachters, aber ich möchte Freude und Wohlbefinden bei den Betrachter auslösen. Die ganze Sache weitergedacht möchte ich sie auch zum schmunzeln oder sogar zum lachen bringen. Nichts ist dafür geeigneter als Komische Kunst . Für diese Bilderserie habe ich mich an Verwechslungen bedient. Das erste war inspiriert von dem nachwachsenden Lauch meiner Freundin - Lauch mit Bart und Bart mit Lauch. Die anderen folgten aus weiteren spontanen Gedanken und dem Austausch mit anderen. Diese Serie werde ich wohl noch eine Weile weiterverfolgen. Wenn du eine Idee hast, zöger nicht sie mir zu schreiben, ich werde sie versuchen umzusetzen!
von Madeleine-Sophie Winkler 18. Dezember 2024
von Madeleine-Sophie Winkler 11. November 2024
Am 09.11.2024 fand eine Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht in der Synagoge Arnstein statt. Organisiert wurde diese von der VHS Arnstein in Zusammenarbeit mit der Mittelschule Arnstein. Begleitet wurde der Abend von der Musikschule Arnstein. Rahmenthema dieser Veranstaltung war das Buch "Die verbrannten Dichter: Lebensgeschichten und Dokumente" von Jürgen Serke. Serke zeichnete die Lebensgeschichten jener exilierten Schriftsteller und Schriftstellerinnen nach, deren Werke von den Nationalsozialisten verbrannt wurden. Aus diesem Buch wurden verschiedene Gedichte und Auszüge von den Schülerinnen und Schülern der Mittelschule vorgetragen. Dabei haben sich die Schülerinnen und Schüler große Mühe gegeben. Man merkte gleich, dass sie im Vorfeld fleißig geübt hatten und voll bei der Sache waren. Die Vorstellung der einzelnen Autoren und deren Lebensgeschichten übernahmen engagierte Erwachsene. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch Musikstücke der Musikschule nach jedem Autor bzw. Gedicht. Die Schülerinnen und Schüler verzauberten die Gäste mit den verschiedensten Instrumenten - Gitarre, Flügel, Kontrabass oder Gesang. __________________________ Meine Rolle war dabei die künstlerische Begleitung des Abends. Dafür habe ich zwei Werke angefertigt. Die Ladenstraße auf Leinwand mit dem Titel "Kristallnacht" sowie den Spiegel. Hervorheben möchte ich die Spiegelscherben auf dem Bordstein des Leinwandbildes, die Metallicfarbe in Silbergrau, die dem Bild einen kalten Glanz verleiht sowie die Sterne am Himmel, die stellvertretend für die Verstorbenen dieser Nacht stehen. Den Spiegel habe ich bewusst zerstört, geraspelt, geschliffen, angezündet, bemalt und geklebt, um die Zerstörung symbolisch spürbar zu machen. Eine ausführliche Werkbeschreibung findet ihr beim Button. Ich danke allen, die diesen wunderbaren Abend möglich gemacht haben. Vielen Dank für euren Besuch und bis bald!
von Madeleine-Sophie Winkler 13. Juni 2024
Ein neues Projekt! Statt lernen natürlich. Das ist bei mir ein bewährtes Prinzip. Bereits letztes Jahr habe ich meine Ausstellung in mitten meiner fachlichen Abschlussprüfungen hochgezogen. Das fande ich für mein erstes Staatsexamen ein bisschen heftig, dennoch zeichne und male ich in letzter Zeit wieder sehr viel. Die Inspiration dazu hatte ich von Instagram. Nur habe ich statt einem Blumenladen einen Buchladen daraus gemacht. Herauszufinden wie das Aufklappen am besten funktioniert war schwieriger als ich dachte. Es hat mich ein paar Prototypen gebraucht, bis ich es so hatte, wie es mir gefällt. Auch die Vorzeichnung hatte seine Tücken. Ich musste genau überlegen, was man durch das "Fenster" sehen soll oder welche Motive an einer geschlossenen Wand sein sollen. Meine erste Vorzeichnung habe ich durch das Einschneiden der Fenster direkt kaputt gemacht. Daher dann doch die Improvisation. Koloriert habe ich dann alles mit einer Mischtechnik aus Aquarellfarben und Buntstiften. Dafür war meine Geduld gefragt, die bekanntlich nicht sonderlich gut ausgeprägt ist. Dennoch bin ich mit dem Endergebnis sehr zufrieden. Das Gold habe ich am Ende noch punktuell auf Anraten meiner MB aufgemalt. Es verleiht dem Laden einen gewissen Glanz. Mit diesem Stil habe ich noch ein paar andere Ideen. Seid gespannt!
von Madeleine-Sophie Winkler 3. März 2024
Am 25. Februar 2024 fand der erste VHS-Kurs Zeichengrundlagen von Madeleine-Sophie Winkler statt, der den Teilnehmern die Grundlagen der Zeichenkunst vermittelte. Die Kursteilnehmer waren eine bunte Mischung aus Erwachsenen jeden Alters und Jugendlichen. Der Kurs begann mit einer spontanen Übung zur Linienführung. Weiter ging es zu den verschiedenen Arbeitsgeräten, wie Bleistift oder Kohle, und entwickelte sich zu fortgeschritteneren Themen wie Perspektive und Schattierung. Diese wurde exemplarisch an verschiedenen Gefäßen mithilfe von Ellipsen geübt. Die Kursatmosphäre war geprägt von konzentrierter Arbeit und dem angeregten Austausch von Kenntnissen und Erfahrungen unter den Teilnehmern. Frau Winkler stand den Kursteilnehmern dabei unterstützend zur Seite und bot individuelle Anleitung, um den Lernfortschritt zu fördern. So blieb kaum eine Frage unbeantwortet. Am Ende des Tages konnten die Teilnehmer stolz auf verschiedene Zeichnungen in Arbeitsheftchen und freieren Bildern, sowie einer Abschlussarbeit zurückblicken, die ihre Fortschritte während des Grundlagenkurses widerspiegelten. Bei der Abschlussarbeit konnte jeder individuell das Motiv, die Schraffurart und das Arbeitsgerät auswählen. Diese wurden im Anschluss gemeinsam betrachtet und sich darüber ausgetauscht. So konnten die Teilnehmer auch untereinander Tipps und Tricks weitergeben. Besonderer Dank geht hierbei an Frau Dr. Ruppert von der VHS Karlstadt, die maßgeblich an der Kursplanung beteiligt war, sowie Frau Morgenstern von der VHS Arnstein für Ihre liebenswürdige Unterstützung. (So auch in der Zeitung zu lesen :D)
von Madeleine-Sophie Winkler 8. Februar 2024
Dieses Bild hatte den längesten und aufwendigsten Planungsprozess. Das Motiv stammt aus einem Besuch in der Therme mit meiner Schwester. Folglich in Anlehnung auf eine wahre Szene! Der Prozess beinhaltet: Kompositionsskizzen (Wie liegt das Motiv im Format?) Formatskizzen (Welches Format wähle ich?) Motivstudien (Wie sehen die Frauen aus?) Hell-/Dunkelskizzen (Wo liegen die Helligkeiten/Dunkelheiten?) Farbskizzen (Welche Farben wähle ich?) Diese Skizzen findest du alle unten. Viel Spaß!
von Madeleine-Sophie Winkler 7. Januar 2024
Meine erste Ausstellung im Oktober 2023 in der alten Synagoge Arnstein war ein voller Erfolg für mich. Viele Stunden harter Arbeit, sei es das Erstellen der Arbeiten oder die Planung, haben sich vollkommen ausgezahlt. Ich bin überwältigt. So viele liebe Menschen, die mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben, so viele tolle Besucher und bereichernde Gespräche. Auch an dieser Stelle nochmal meinen Dank an jeden, der dabei war. Die Vernissage startete am 29.09.2023 ca. 18 Uhr mit einem Sektempfang und vielen Begrüßungen. Auch manche Überraschungsgäste waren dabei. Danach stellte ich jedes meiner Bilder vor und erklärte Besonderheiten oder kleine Anekdoten. Musikalisch untermalt wurde alles von Live-Musik von Andre Günther an der Trompete. Es war für mich sehr aufregend und beeindruckend. Natürlich hatte ich meine Rede lange vorbereitet, aber das hatte ich ziemlich schnell über den Haufen geworfen (1:1 ist eben nirgends mein Stil höhö). Es hat sich angefühlt, wie in einem Traum und bis heute kann ich dieses Ereignis nicht ganz fassen. Ich freue mich tierisch auf viele Weitere! Mit Stolz kann ich sagen, dass alle zehn Bilder, sowie die kleinen Fotos als Andenken für Zuhause, ausverkauft sind. Auch dafür danke ich herzlich!
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